Bei der Planung von neuen Fenstern ist es von großer Bedeutung, die gesamte Gebäudehülle sowie das beabsichtigte Nutzungsverhalten der Innenräume zu berücksichtigen. Als erster Schritt empfiehlt es sich, genau zu überlegen, wie die jeweiligen Räume in Zukunft genutzt werden sollen. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die Festlegung der Anzahl, Form und Eigenschaften der Fenster. Auf diese Weise können Sie Ihre persönlichen Anforderungen und individuellen Wünsche für Ihre neuen Fenster präzise ermitteln.
Beispielsweise sind bodentiefe Fenster im Badezimmer möglicherweise nicht geeignet, und im Erdgeschoss ist der Einbruchschutz von besonderer Bedeutung. Im Treppenhaus wiederum müssen Fenster vielleicht gar nicht geöffnet werden, und im Wohnzimmer könnte der bereits vorhandene Wandheizkörper den Einbau bodentiefer Fenster erschweren.
Bei umfassenden Modernisierungsarbeiten am gesamten Haus spielt die Reihenfolge der Arbeiten eine entscheidende Rolle. Die Erneuerung von Fenstern und Türen sollte vorrangig erfolgen. In einigen Fällen sind möglicherweise Stemmarbeiten erforderlich, die die bestehende Fassade oder den Wandverputz beeinträchtigen könnten. Anschließend ist die Dämmung der Wände ratsam, um sicherzustellen, dass die gesamte Gebäudehülle harmonisch aufeinander abgestimmt ist und Wärmebrücken vermieden werden. Wenn Sie die gesamte Modernisierung der Gebäudehülle planen, sollten Sie sicherstellen, dass zwischen der Montage der Fenster und der Fassadendämmung nicht zu viel Zeit vergeht, um Schäden durch Schimmelbildung zu verhindern. Denn Fenster sind in der Regel der kälteste Punkt in der Fassade. Wenn das Fenster besser gedämmt ist als die umgebende Wand, kann sich Feuchtigkeit an der Wand ansammeln und kondensieren, was Schimmelbildung begünstigen kann.
Schließlich kann auch die Investition in eine moderne Heizanlage in Betracht gezogen werden, die die benötigte Energie effizient erzeugt.
„Wenn nur die Fenster ausgetauscht werden, sollten Sie sicherstellen, dass ausreichend Platz an den Fensterlaibungen für eine spätere zusätzliche Dämmschicht vorhanden ist. Falls nicht genug Platz vorhanden ist, könnten Sie die Fenster an die Vorderkante des Mauerwerks versetzen, um sicherzustellen, dass die Dämmung später den Fensterrahmen abdecken kann und Wärmebrücken vermieden werden“, empfiehlt Dr. Brickwedde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Eine sorgfältig abgestimmte Wärmedämmung der Gebäudehülle sowie das richtige Lüftungs– und Heizverhalten bieten langfristig nicht nur finanzielle Vorteile. Ein ausgewogenes Raumklima trägt zu einem höheren Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden bei, reduziert Krankheitsrisiken und steigert die Konzentration. Zudem verlängert es die Lebensdauer von Möbeln und anderen Raumausstattungen wie Bodenbelägen, da sie nicht extremen Temperaturschwankungen oder übermäßiger Feuchtigkeit ausgesetzt sind.